Ausrüstung

Ab der GuSp-Stufe werden die Kinder und Jugendlichen auf Lagern vermehrt im Zelt schlafen, selbst packen, kochen, ... und dafür benötigen sie die passende Ausrüstung.

Ihr findet hier zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen hilfreiche Kauftipps, Hinweise, sowie ein paar Hintergrundinfos:

Uniformhemd Rucksack Schlafsack Unterlagsmatte
Kochgeschirr Trinkflasche Taschenlampe Wanderschuhe

Uniformhemd

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Rucksack

Folgende Dinge sollten beim Kauf berücksichtigt werden:

  1. Mind. 70 Liter Fassungsvermögen
  2. Höhenverstellbare Träger
  3. Verstellbarer, gepolsterter Beckengurt, Brustgurt
  4. Seitliche Außenriemen zum Zusammenziehen
  5. Empfehlenswert: Regenhülle, Außentaschen

Keine Rucksäcke mit Metallgestell! (tragen sich schlecht, nicht wasserdicht)

Lastverteilung (leichtes Gelände):

Der Rucksack sollte so gepackt werden, dass schwere Ausrüstungsgegenstände dicht am Rücken zwischen den Schultern platziert werden.
Damit erreicht man, dass der Schwerpunkt im Idealfall über dem Becken liegt, und so komfortabel getragen werden kann.
Leichte, großvolumige Ausrüstung (z.B. der Schlafsack) kommt demnach ins Bodenfach und in die Außentaschen.

Hausschuhe und vor allem der Regenschutz sollten möglichst in einer Außentasche oder im Rucksack zuoberst verstaut werden, um sie bei Bedarf schnell bei der Hand zu haben.

 

Rucksack einstellen

 

Sobald der Rucksack am Rücken ist, etwas nach vorne beugen und die Schultern anheben.

Hüftgurt (1) schließen - Die Oberkante des Hüftgurtes sollte etwas über die Oberkante des Hüftknochens hinausreichen, damit er "trägt".

Schultertragegurte (2) straffen - Diese müssen so eingestellt sein, dass sie auf den Schultern aufliegen.

Justierung der Schultergurtaufhängung (3) - Eine zu hohe Aufhängung ergibt schlechtes Trageverhalten, eine zu tiefe hingegen bedingt, dass die Schultergurte zu weit oben ansetzen und nicht richtig aufliegen. 
Optimal ist die Einstellung, wenn die Oberkante der Schultergurtaufhängung ca. 2-3 cm unterhalb des siebten Wirbelknochens (Als Höcker am Ende der Halswirbelsäule ertastbar) liegt.

Wenn die korrekte Höhe gefunden wurde, die Lageverstellriemen (4) straffen, sodass der Rucksack leicht gegen die Schultern gezogen wird.

Brustgurt (5) schließen.

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Schlafsack

Temperaturbereiche

Der Extrembereich ist der Wert, bei dem man gerade nicht erfriert. Der Comfort-Wert ist der wichtigere Wert (T comf) und sollte bei 0°C oder weniger liegen!

Füllung

 

  Pro Kontra Wissenswertes
Daune
  • sehr warm
  • kleines Packmaß
  • leicht
  • Atmungsaktiv
  • teuer
  • geringe Haltbarkeit
  • feuchtigkeitsanfälliger
    (ein nasser Daunenschlafsack wärmt nicht mehr gut)
  • Fillpower (Loft): je höher desto besser
    (≥500 cuin)
  • Mischverhältnis Daune/Feder:
    90/10: gut, 96/4: super
  • Daunen sind in Kammern gefüllt
    Schrägkammern: gut
    Trapezkammern: sehr gut
    V-Kammern: super aber teuer
Kunstfaser
  • ausreichend warm
  • pflegeleichter
  • günstiger
  • schwerer
  • etwas größeres Packmaß
  • geringere Atmungsaktivität
  • "Allroundschlafsack"
  • Fasern sollten innen hohl und außen
    glatt sein

Lagerung

Am besten frei hängend oder in einem weiten Aufbewahrungsbeutel. Der Kompressionsbeutel ist für die Lagerung ungeeignet (verringert die Lebensdauer). Keine direkte Sonnenstrahlung.

Pflege

Möglichst selten waschen. Daunenschlafsack: Wenn, dann in der Wäscherei wie Daunendecken (Spezialwäsche).
Währen dem Lager wenn er nicht gebraucht wird: aufzippen und lüften lassen.
Packen: Von den Herstellern wird empfohlen zu stopfen und nicht zu rollen (auch bei Kunstfaser).

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Unterlagsmatte

  • Beim Kauf muss ein Kompromiss geschlossen werden:
    Je dicker (und bequemer) desto schwerer und sperriger.
  • Aufblasbare Matten sollten ausgerollt und mit offenem Ventil gelagert werden, damit die Ausdehnungsfähigkeit des Füllmaterials erhalten bleibt!
  • Luftmatratzen sind fürs Schlafen im Freien ungeeignet, da sie so gut wie gar nicht isolieren.

 

  Pro Kontra
Schaumstoff
  • unempfindlich
  • günstig
  • sehr leicht
  • gute Isolation
  • mangelnder Schlafkomfort (hart)
  • etwas sperrig
Aufblasbar /
Selbstaufblasend
  • gute Isolation
  • bequem (≥2cm)
  • etwas sperrig
  • teurer
  • mittelschwer
  • Vorsicht mit spitzen Gegenständen!
Luftmatratze
  • weich
  • günstig
  • schwerer
  • geht leicht kaputt
  • sehr schlechte Isolation

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Kochgeschirr

  •  3- oder 4-teiliges Geschirrset
  • Aluminium oder Edelstahl (unbeschichtet - Die Beschichtung zerkratzt mit der Zeit und ist dann unbrauchbar, außerdem teurer)
  • Kein Plastikgeschirr! - Wir kochen mitunter auf offenem Feuer bzw. über Glut (Feuerstelle, Lagerfeuer)
  • Idealerweise ohne fix montierte Griffe (werden heiß beim Kochen mit Feuer oder Glut)
  • Besteck: Campingbesteck ist OK, es reicht aber auch ein ganz normales Essbesteck aus Metall (welches ev. bereits ausgemustert wurde) - am besten mit markanter Optik, dadurch verringert sich die Verwechslungsgefahr.
    Bitte keine Göffel (oder auch Spork genannt - ev. sogar mit Messer am Griff)! Versucht mal mit so einem Ding gleichzeitig etwas zu schneiden und es mit der Gabel festzuhalten - gutes Gelingen...
  • Becher: Metall oder Kunststoffbecher mit Griff (für heißen Tee geeignet)

Beispiele:

Optimal OK Wenn's sein muss... Bitte nicht!
     

2 Töpfe
2 Deckel/Teller
extra Griff

2 Töpfe
2 Deckel/Teller
fix montierte Griffe

Essgeschirr des Bundesheeres
brauchbar aber naja...

Set aus Kunststoff

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Trinkflasche

Trinkflaschen mit Schraubverschluss sind jenen mit Sportverschluss (Push & Pull) vorzuziehen, da diese nicht so leicht auslaufen können. Einweg Plastikflaschen sollten vermieden werden. Trinkflaschen gibt es in 2 Materialien zur Auswahl:

  • Kunststoff ("+":leicht / "": Inhalt wird schneller warm)
  • Metall (Alu) ("+":stabil, Inhalt bleibt länger kühl / "": etwas schwerer)

Kohlensäurehaltige Getränke sollten möglichst vermieden werden! Durch den entstehenden Überdruck kann die Flasche undicht werden und läuft aus. Der beste Durstlöscher ist immer noch Wasser.  Wer gar nicht ohne Zucker auskommt: ein sehr stark verdünnter Dicksaft tut's auch (dann aber regelmäßig auswaschen, da sonst Schimmelgefahr besteht).

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Taschenlampe

Ideale Eigenschaften einer Taschenlampe:

  • Nicht zu groß (Der Begriff Taschenlampe gibt ja schon in etwa die Größe vor) - aber auch nicht so klein, dass man sie suchen muss.
  • Mindestens Spritzwassergeschützt (IPX-4 oder höher)
  • Stabil & eventuell sogar mit Schlaufe zum aufhängen
  • Nice to have: Schalter für Dauer- und Momentbetrieb (Lichtimpulse/Morsen)

Hinweise:

  • Bitte keine "Öko"-Taschenlampen (bei der man kurbeln muss, um Licht zu bekommen) - lieber eine mit Akkus.
  • Auch (verstellbare/kippbare) Stirnlampen sind OK - diese haben zwar den Vorteil, dass man die Hände frei hat, aber den Nachteil, dass wenn der Träger den Blick vom Boden zum Gesicht eines Anderen hebt, dieser für die nächsten Sekunden blind herumirrt. 
  • LED-Lampen brauchen weniger Strom bei gleicher oder sogar höherer Leuchtkraft (Batterien halten länger)

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Wanderschuhe

Ideal sind leichte halbhohe Wander- bzw. Hikingschuhe (egal ob Leder oder Synthetik), Bergstiefel sind für unsere Bedürfnisse weniger geeignet.

Normale Sportschuhe sind eher ungeeignet, da nicht wasserfest und nicht stabil genug.

Folgende Punkte sollten beim Kauf beachtet werden:
  • Schuhkauf am Nachmittag - da ist der Fuß schon etwas in Bewegung gewesen und hat sich ausgedehnt.
  • Wandersocken sind empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig - beim Kauf mitnehmen!
  • Probetragen! (min. 10 Minuten) Wenn der Schuh drückt, einen anderen nehmen.
  • Beraten lassen! Die Kaufentscheidung liegt ja eh bei jedem selbst.
  • Imprägniert
  • Atmungsaktiv
  • Der Schuh soll gut "abrollen"
  • Sollte halbhoch sein, damit der Knöchel gestützt wird - ist aber nicht zwingend erforderlich.
  • griffige Sohle - idealer Weise mit guter Dämpfung
Schuhgröße:

Je nach Schnitt des Schuhs mindestens 1 Größe größer. Das hat folgende Gründe:

  • Normalerweise werden in Wanderschuhen dickere Socken (beim Kauf mitnehmen!) getragen.
  • Im Zehenraum soll genug Platz sein (mindestens 1cm). Beim bergab Gehen rutscht der Fuß etwas nach vor und die Zehen stoßen sonst bei jedem Schritt vorne an, was auf Dauer sehr schmerzhaft werden kann.
  • Die Füße schwellen bei längeren Wanderungen an
Pflege:
  • Verschmutzungen mit Wasser/Bürste regelmäßig entfernen um Schäden am Material zu vermeiden.
  • Nach der Reinigung: pflegen/imprägnieren: Leder -> Wachs / Synthetik -> Sprühimprägnierung
  • Schuhe nie in der Waschmaschine waschen - die Nähte werden brüchig und reißen!
Tipps gegen Blasen:
  • Schuhe eingehen: 3-4 mal für jeweils 2-3 Stunden
  • Socken aus Funktionsmaterial
  • Generell nicht zu fest zuschnüren. Am Anfang noch etwas lockerer, nach 1-2km nachschnüren.
  • Blasenpflaster (auch schon vorher, wenn man weiß wo man zu Blasenbildung neigt) bzw. Hirschtalgcreme.

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